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Gedanken zu Nikolaus von Kues

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 23.05.2020, 20:07 Uhr
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Wien [ENA] Nikolaus von Kues "Philosophische-Theologische Schriften" wurden 1967 in Wien aus Anlass seines 500. Todestages vom Herder Verlag neu verlegt und von Leo Gabriel herausgegeben. 500 Jahre ist eine lange Zeit, seit Nikolaus von Kues seine geheimnisvollen Schriften wie "Der Beryll", "Die Gottesschau", "Das Kugelspiel" oder "Der Friede im Glauben" geschrieben hat. Wer war er aber?

Er war ein universalgebildeter Philosoph, Theologe, Kardinal und Mathematiker und einer der ersten deutschen Humanisten im Übergang vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit. Sein Denken und seine Sprache lässt manchmal noch das "dunkle" Mittelalter erahnen, dass zwar eine tiefe christlich-religiöse Innigkeit entwickelte, das sich aber auch in geistige Höhen wagte, aus denen es abzustürzen und an der Bedürftigkeit der Realität zu zerbrechen drohte. Nikolaus von Kues hat viele dieser widerstreitenden und gefährlichen Tendenzen in seinem Denken aufgegriffen und verarbeitet und versucht einen Weg zu zeigen, wie die Gott-und Sinnsuche gelingen kann. Im "Gleichnis" und der "Schau" sieht er den Weg um aus dem Irrgarten des Denkens herauszufinden.

Aus den Gegensätzen zur Einheit mit Gott zu gelangen ist sein Ziel. Er bemühte sich sein Denken einer vernunfthaften Schau gemäß zu entfalten, das über die Kraft des Verstandes hinausgeht. Dabei finden wir bei ihm eine Abgrenzung zur Scholastik, die das Denken angeblich fesselt. In der heutigen Auseinandersetzung mit ihm, ordnen ihn die einen der "mystischen Theologie" zu, aber andere, wie H.G. Senger meinen, "ihm sei es zwar um ein mystisches, aber lehrbares Wissen über Gott gegangen." Auch in unserer Zeit suchen viele Erleuchtung und mystische Erlebnisse bei Gurus und Meistern im In-und Ausland. Wir sehnen uns nach der Einfachheit der Erkenntnis ohne Zweifel und Gegensätze, ähnlich wie bei Nikolaus von Kues vor 500 Jahren.

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